Wichtigste Erkenntnisse
- ✓IPC-2221 definiert Mindestabstände: 0,1mm für innere Lagen, 0,6mm extern unbeschichtet (31-100V)
- ✓Befolgen Sie die 3W-Regel für Signalabstände: Abstand = 3× Leiterbahnbreite zur Vermeidung von Übersprechen
- ✓Minimaler Padring: 0,15mm (6 mil) für Standard-Vias, 0,05mm (2 mil) für IPC Klasse 3
- ✓Führen Sie DRC-Prüfungen während des gesamten Designs durch - über 30% der Gerber-Dateien enthalten Fehler
- ✓Platzieren Sie Entkopplungskondensatoren innerhalb von 3-5mm von IC-Versorgungspins mit kurzen, direkten Leiterbahnen
Inhaltsverzeichnis
PCB Design-Regeln sind das Fundament jeder erfolgreichen Leiterplatte. Sie bestimmen, ob Ihr Design korrekt hergestellt werden kann, zuverlässig funktioniert und Industriestandards erfüllt. In diesem umfassenden Leitfaden behandeln wir über 40 wesentliche Regeln, die jeder Ingenieur kennen sollte - von IPC-2221 Abstandstabellen bis zu praktischen DRC-Einstellungen.
1. Warum Design-Regeln wichtig sind
Laut NCAB Group enthalten mehr als 30% der Gerber-Datenpakete die an Hersteller übermittelt werden Probleme - einschließlich Design-Regel-Konflikten, mehrdeutigen Informationen und Spezifikationswidersprüchen. Diese Fehler führen zu:
- Verzögerungen in der Produktion - Rückfragen mit Fertigern zur Klärung von Problemen
- Fehlerhaften Platinen - Fertigungsfehler durch verletzte Constraints
- Signalintegritätsproblemen - Übersprechen, Reflexionen und EMI-Ausfälle
- Zuverlässigkeitsproblemen - Frühe Ausfälle im Feld durch unzureichende Abstände
- Erhöhten Kosten - Neuauflagen, Nacharbeit und beschleunigter Versand
Profi-Tipp
Konsultieren Sie immer Ihren PCB-Hersteller für dessen spezifische Fähigkeiten bevor Sie Design-Regeln finalisieren. Standard-Hersteller wie JLCPCB haben dokumentierte Spezifikationen, aber die Fähigkeiten variieren. Verwenden Sie deren Regeln als Minima, nicht als Zielwerte.
2. IPC-2221 Abstandsstandards
IPC-2221 ist der international anerkannte Standard für PCB-Design, veröffentlicht von IPC (Association Connecting Electronics Industries). Er definiert minimale Leiterabstände basierend auf Spannung, Lagentyp und Umgebungsbedingungen.
2.1 Mindestabstände für blanke Platinen (Tabelle 6-1)
| Spannung (V) | Innere Lagen | Extern unbeschichtet | Konformal beschichtet |
|---|---|---|---|
| 0-15V | 0,05mm (2 mil) | 0,1mm (4 mil) | 0,05mm (2 mil) |
| 16-30V | 0,05mm (2 mil) | 0,1mm (4 mil) | 0,05mm (2 mil) |
| 31-50V | 0,1mm (4 mil) | 0,6mm (24 mil) | 0,13mm (5 mil) |
| 51-100V | 0,1mm (4 mil) | 0,6mm (24 mil) | 0,13mm (5 mil) |
| 101-150V | 0,2mm (8 mil) | 0,6mm (24 mil) | 0,4mm (16 mil) |
| 151-250V | 0,2mm (8 mil) | 1,25mm (50 mil) | 0,4mm (16 mil) |
| 251-300V | 0,2mm (8 mil) | 1,25mm (50 mil) | 0,4mm (16 mil) |
| 301-500V | 0,25mm (10 mil) | 2,5mm (100 mil) | 0,8mm (32 mil) |
2.2 Clearance vs. Creepage
Das Verständnis des Unterschieds ist kritisch für Sicherheits-Compliance:
Clearance (Luftstrecke)
Der kürzeste Abstand zwischen zwei Leitern gemessen durch die Luft. Kritisch zur Vermeidung von Lichtbogenüberschlag bei Spannungsspitzen.
Creepage (Kriechstrecke)
Der kürzeste Abstand zwischen Leitern gemessen entlang der PCB-Oberfläche. Kritisch zur Vermeidung von Kriechströmen durch Verschmutzung.
Wichtiger Hinweis
Für Hochspannungsdesigns (>500V) verwenden Sie die Formel: Clearance = 2,5mm + (V-500) × 0,005mm für externe unbeschichtete Leiter. Sicherheitsstandards wie IEC 62368-1 können strengere Werte erfordern.
3. Leiterbahnbreite und Abstandsregeln
3.1 Minimale Leiterbahnbreite nach Anwendung
| Anwendung | Min. Breite | Hinweise |
|---|---|---|
| Standard-Signalleitungen | 0,15mm (6 mil) | Sicher für die meisten Hersteller |
| Fine-Pitch BGA Breakout | 0,1mm (4 mil) | Erfordert fortgeschrittene Fertigung |
| Versorgungsleitungen (1A @ 10°C Anstieg) | 0,5mm (20 mil) | 1oz Kupfer, Außenlage |
| Versorgungsleitungen (3A @ 10°C Anstieg) | 1,5mm (60 mil) | 1oz Kupfer, Außenlage |
| Hauptversorgungsschienen (5-10A) | 2,5mm (100 mil)+ | Oder Kupferfüllung/-ebene verwenden |
3.2 Die 3W-Regel für Signalabstände
Für digitale Signale verhindert die 3W-Regel Übersprechen zwischen parallelen Leiterbahnen:
Leiterbahnabstand = 3 × Leiterbahnbreite
Beispiel: 20 mil Leiterbahnen → 60 mil Mittenabstand
Für kritische Signale verwenden Sie die 5W-Regel oder 10W für empfindliche Analogsignale um bessere Isolation zu erreichen.
3.3 Routing-Richtungsregeln
2-Lagen Platinen
- • Top-Lage: Horizontales Routing
- • Bottom-Lage: Vertikales Routing
- • Minimiert Kreuzungen und Vias
- • Große Massefüllung auf Bottom verwenden
4+ Lagen Platinen
- • Wechselnde H/V auf Signallagen
- • Dedizierte Masseebene (L2)
- • Dedizierte Versorgungsebene (L3)
- • Referenzebenen reduzieren EMI
4. Via- und Padring-Anforderungen
4.1 Via-Größen-Spezifikationen
| Via-Typ | Bohrdurchmesser | Pad-Durchmesser | Padring |
|---|---|---|---|
| Standard (2-Lagen) | 0,3mm (12 mil) | 0,6mm (24 mil) | 0,15mm (6 mil) |
| Standard (4+ Lagen) | 0,2mm (8 mil) | 0,45mm (18 mil) | 0,125mm (5 mil) |
| Micro-Via (HDI) | 0,1mm (4 mil) | 0,25mm (10 mil) | 0,075mm (3 mil) |
| IPC Klasse 3 | Nach Design | Nach Design | 0,05mm (2 mil) min |
4.2 Padring-Berechnung
Padring = (Pad-Durchmesser - Bohrdurchmesser) ÷ 2
Beispiel: 0,6mm Pad mit 0,3mm Bohrung = 0,15mm Padring
Gutes Via
Bohrung zentriert, gleichmäßiger Ring
Tangentialität
Bohrkante berührt Padkante
Breakout
Bohrung erstreckt sich über Pad hinaus
Fertigungstoleranz
PCB-Hersteller haben typischerweise ±0,075mm (3 mil) Bohrregistrierungs-Toleranz. Entwerfen Sie mit größeren Padrings (0,15mm+) um diese Variation zu berücksichtigen und zuverlässige Verbindungen zu gewährleisten.
4.3 Via-Strombelastbarkeit
Verwenden Sie mehrere Vias für Hochstromverbindungen. Ein einzelnes 0,3mm Via mit 1oz Kupfer kann sicher etwa 1A führen. Für Versorgungsverbindungen:
- 3A Versorgungsleitung: Verwenden Sie 3-4 Vias parallel
- 5A+ Versorgungsverbindung: Verwenden Sie Via-Array oder größere Vias (0,5mm+)
- Thermische Vias unter ICs: Verwenden Sie 0,3mm Vias auf 1mm Raster für Wärmeableitung
5. Regeln zur Bauteilplatzierung
5.1 Platzierungsprioritäts-Reihenfolge
- Fixierte/mechanische Bauteile - Steckverbinder, Befestigungslöcher, Schalter
- Große ICs und Prozessoren - Zentral positionieren um Routing zu erleichtern
- Versorgungsbauteile - Regler, Induktivitäten nahe Versorgungseingang
- Entkopplungskondensatoren - Innerhalb von 3-5mm von IC Versorgungspins
- Quarzoszillatoren - So nah wie möglich an MCU Taktpins
- Verbleibende Passivbauteile - Nach Funktion gruppieren, konsistent ausrichten
5.2 Bauteilabstands-Regeln
| Bauteiltyp | Min. Abstand | Empfohlen |
|---|---|---|
| SMD zu SMD | 0,2mm (8 mil) | 0,3mm+ (12 mil+) |
| SMD zu Kante | 0,3mm (12 mil) | 0,5mm+ (20 mil+) |
| THT zu THT | 0,5mm (20 mil) | 1mm+ (40 mil+) |
| Wärmeerzeugende Bauteile | 2mm (80 mil) | 5mm+ (200 mil+) |
5.3 Bauteilausrichtungs-Regeln
Empfohlen
- ✓ Alle ICs in gleiche Richtung ausrichten
- ✓ Gepolte Kondensatoren konsistent ausrichten
- ✓ Zusammengehörige Bauteile gruppieren
- ✓ Alle SMD auf derselben Seite platzieren (wenn möglich)
- ✓ Pin 1 / Polarität klar kennzeichnen
Nicht empfohlen
- ✗ SMD hinter Durchstecklöchern platzieren
- ✗ Hohe Bauteile nahe Platinenrändern
- ✗ Thermische Pfade mit Bauteilen blockieren
- ✗ Testpunkte unter ICs platzieren
- ✗ Bestückungspanel-Ausrichtung ignorieren
6. Design-Regeln für Versorgungs- und Masseleitungen
6.1 Versorgungsverteilungs-Regeln
- Dedizierte Versorgungsebenen verwenden wenn möglich (4+ Lagen Platinen)
- Niemals Versorgung in Reihe schalten - Stern- oder verteilte Topologie verwenden
- Hauptversorgungsschienen: Mindestens 100 mils (2,5mm) Leiterbahnbreite für 5-10A
- Versorgungs-Vias: Mehrere Vias für Ebenenverbindungen, besonders nahe Verbrauchern
- Pufferkondensatoren: Am Versorgungseingang platzieren (10-100µF)
6.2 Masseebenen-Regeln
Masseebenen-Design Checkliste
- ☐ Durchgehende Masseebene (Trennungen minimieren)
- ☐ Masse-Vias nahe jedem IC Masse-Pin
- ☐ Via-Stitching um Platinenumfang
- ☐ Keine Signalleitungen über Massetrennungen
- ☐ Kurze Rückpfade für alle Signale
- ☐ Separate Analog/Digital-Massen (falls erforderlich)
- ☐ Einpunkt-Masseverbindung für A/D
- ☐ Massefüllung in ungenutzten Bereichen
6.3 Entkopplungskondensator-Regeln
| IC-Typ | Kondensatorwert | Abstand zum Pin | Masse-Via |
|---|---|---|---|
| Niedriggeschwindigkeitslogik | 100nF | <5mm | Neben Kondensator |
| MCU / FPGA | 100nF + 10nF | <3mm | Via pro Kondensator |
| Hochgeschwindigkeitsdigital | 100nF + 10nF + 1nF | <2mm | Gemeinsames Via-Array |
| RF / Präzisionsanalog | Laut Datenblatt | <1mm | Direkt zur Ebene |
7. Signalintegritäts-Regeln
7.1 Wann Übertragungsleitungen berücksichtigt werden sollten
Jede PCB-Leiterbahn länger als λ/10 (ein Zehntel der Signalwellenlänge) sollte als Übertragungsleitung behandelt werden:
Kritische Länge = Anstiegszeit × 0,15 × c
Wobei c ≈ 150mm/ns auf FR4 (Geschwindigkeitsfaktor ~0,5)
| Anstiegszeit | Kritische Länge | Beispiel |
|---|---|---|
| 5ns | 75mm | Standardlogik |
| 1ns | 15mm | Schnelles CMOS |
| 0,2ns | 3mm | DDR3/4, USB 3.0 |
7.2 Impedanzkontroll-Regeln
| Schnittstelle | Impedanz | Typ | Toleranz |
|---|---|---|---|
| USB 2.0 | 90Ω differentiell | Differentialpaar | ±10% |
| USB 3.0/3.1 | 90Ω differentiell | Differentialpaar | ±10% |
| HDMI | 100Ω differentiell | Differentialpaar | ±10% |
| Ethernet (RGMII) | 100Ω differentiell | Differentialpaar | ±10% |
| DDR3/DDR4 | 40-60Ω single-ended | Single-ended | ±10% |
| PCIe | 85Ω differentiell | Differentialpaar | ±15% |
7.3 Längenanpassungs-Regeln
- Differentialpaare: Innerhalb von 5 mils (0,127mm) zueinander anpassen
- DDR-Datenbus: Innerhalb von ±25 mils zueinander anpassen, zum Takt innerhalb von ±50 mils
- DDR-Adresse/Kommando: Innerhalb von ±25 mils zum Takt anpassen
- Serpentinen-Routing verwenden: Längen mit 3× Leiterbahnbreite minimalem Serpentinen-Abstand anpassen
8. EMI/EMC Design-Regeln
8.1 EMI-Reduzierungs-Regeln
Schleifenflächenreduzierung
- • Signal- und Rückpfade nah beieinander halten
- • Masseebenen als Rückpfade verwenden
- • Via-Übergänge minimieren
- • Taktsignale zuerst routen, kürzeste Wege
Abschirmen und Filtern
- • Massefüllung auf Außenlagen
- • Via-Stitching um Platinenrand
- • Ferrit-Perlen auf verrauschten Versorgungsleitungen
- • LC-Filter an I/O-Steckverbindern
8.2 Kritische EMI-Regeln
- Niemals Signale über geteilte Ebenen routen - Erzeugt Impedanzunstetigkeiten und strahlt EMI ab
- 90°-Leiterbahnecken vermeiden - 45°-Winkel oder gekrümmte Leiterbahnen verwenden (reduziert Reflexionen und EMI)
- Taktleiterbahnen kurz halten - Taktsignale sind die #1 EMI-Quelle
- Masse-Schutzleiterbahnen hinzufügen - Um empfindliche Analogsignale und zwischen Digital/Analog
- Durchgehende Masseebenen verwenden - Jede Unterbrechung ist eine potentielle EMI-Antenne
EMC-Test-Tipp
Reservieren Sie Pads für optionale EMI-Abschirmungen in Ihrem Design. Falls EMC- Tests Probleme aufzeigen, können Sie Metallabschirmungen hinzufügen ohne die Platine neu aufzulegen.
9. Design Rule Check (DRC) - Das Wichtigste
DRC (Design Rule Check) validiert Ihr Layout automatisch gegen vordefinierte Constraints. Führen Sie DRC während des gesamten Design-Prozesses aus, nicht nur am Ende.
9.1 Kritische DRC-Kategorien
| Kategorie | Geprüfte Regeln | Auswirkung |
|---|---|---|
| Clearance | Leiterbahn-zu-Leiterbahn, Leiterbahn-zu-Pad, Pad-zu-Pad | Fertigung/Kurzschlüsse |
| Breite | Minimale Leiterbahnbreite, Verjüngung | Fertigung/Unterbrechungen |
| Padring | Via/Pad-Ringgröße, Bohrtoleranz | Verbindungszuverlässigkeit |
| Konnektivität | Unverbundene Netze, nicht geroutete Verbindungen | Funktionalität |
| Ebene | Ebene-zu-Ebene Clearance, Kupfersplitter | Signalintegrität |
| Bestückungsdruck | Überlappung mit Pads, minimale Textgröße | Bestückungsklarheit |
9.2 Häufige zu behebende DRC-Fehler
Clearance-Verletzung
Zwei Leiter zu nah beieinander. Durch Vergrößern des Abstands oder Umrouten beheben.
Unverbundener Pin
Netz erfordert Verbindung aber Pin ist nicht angeschlossen. Verbindung routen oder absichtliches NC verifizieren.
Bestückungsdruck über Pad
Bestückungsdruck überlappt freiliegendes Kupfer. Text verschieben oder Lötstoppmaske Freiraum hinzufügen.
Netz kreuzt Lücke
Hochgeschwindigkeitssignal kreuzt Ebenentrennung. Umrouten oder Stitching- Vias hinzufügen.
10. Design for Manufacturing (DFM) Regeln
10.1 Lötstoppmasken-Regeln
| Parameter | Minimum | Empfohlen |
|---|---|---|
| Masken-Clearance (Expansion) | 0,05mm (2 mil) | 0,075mm (3 mil) |
| Maskensteg zwischen Pads | 0,1mm (4 mil) | 0,15mm (6 mil) |
| Lötstoppmaske zu Platinenrand | 0,25mm (10 mil) | 0,5mm (20 mil) |
10.2 Bestückungsdruck-Regeln
- Minimale Linienbreite: 0,15mm (6 mil) - dünnere Linien drucken möglicherweise nicht klar
- Minimale Texthöhe: 0,8mm (32 mil) - kleinere Texte sind unleserlich
- Clearance zu Pads: 0,15mm (6 mil) Minimum
- Fette Schriftarten verwenden: Dünne Striche verschwinden beim Drucken
- Pin 1 und Polarität kennzeichnen: Essentiell für Bestückung
10.3 Thermalrelief-Regeln
Wenden Sie Thermalreliefs auf Durchsteckloch-Pads an, die mit Kupferebenen verbunden sind:
- Durchsteckbauteile: Immer Thermalreliefs verwenden für Wellenlöten
- SMD zu Ebenenverbindungen: Optional für Reflow, empfohlen für Handlöten
- Speichenbreite: 0,2-0,3mm (8-12 mil) typisch
- Spaltbreite: 0,2-0,25mm (8-10 mil) typisch
11. Vollständige Design-Regeln Checkliste
Pre-Layout Checkliste
- ☐ Lagenaufbau mit Hersteller definieren
- ☐ Leiterbahnbreite/Abstands-Regeln festlegen
- ☐ Via-Größen und -Typen konfigurieren
- ☐ Netzklassen definieren (Versorgung, Signal, Hochgeschwindigkeit)
- ☐ Impedanzanforderungen festlegen
- ☐ Clearance-Regeln nach Spannung konfigurieren
- ☐ Bauteilabstands-Regeln definieren
- ☐ Lötstoppmasken- und Bestückungsdruck-Regeln festlegen
- ☐ DRC aktivieren und erste Prüfung durchführen
- ☐ Mechanische Constraints überprüfen
Post-Layout Checkliste
- ☐ Finale DRC durchführen - null Fehler
- ☐ Alle Netze verbunden verifizieren
- ☐ Versorgungs-/Masseebenen-Integrität prüfen
- ☐ Entkopplungskondensator-Platzierung verifizieren
- ☐ Differentialpaar-Routing validieren
- ☐ Längenanpassungs-Anforderungen prüfen
- ☐ Lötstoppmasken-Öffnungen inspizieren
- ☐ Bestückungsdruck-Klarheit verifizieren
- ☐ Testpunkte nach Bedarf hinzufügen
- ☐ Passermarken-Platzierung prüfen
- ☐ Gerber generieren und verifizieren
- ☐ Im Gerber-Viewer überprüfen vor Bestellung
12. Häufig gestellte Fragen
Was ist die minimale Leiterbahnbreite für JLCPCB?
JLCPCB unterstützt 5 mil (0,127mm) minimale Leiterbahnbreite für 2-Lagen Platinen mit 1oz Kupfer, und 4 mil (0,1mm) für 4+ Lagen Platinen. Jedoch werden 6 mil (0,15mm) für bessere Ausbeute und Zuverlässigkeit empfohlen.
Wie berechne ich die Leiterbahnbreite für Strombelastbarkeit?
Verwenden Sie die IPC-2152 Formel oder einen Leiterbahnbreiten-Rechner. Für Außenlagen mit 1oz Kupfer und 10°C Temperaturanstieg: ungefähr 10 mils pro Ampere für niedrige Ströme, nicht-linear steigend. Für 3A verwenden Sie ~40-50 mils; für 5A verwenden Sie ~80-100 mils.
Was ist der Unterschied zwischen IPC Klasse 2 und Klasse 3?
Klasse 2 ist für dedizierte Serviceelektronik (Computer, allgemeine Gewerbe). Klasse 3 ist für hochzuverlässige Elektronik (Medizin, Militär, Luft- und Raumfahrt). Klasse 3 hat strengere Anforderungen für Padrings (2 mil Minimum), Leiterbreiten und Inspektionskriterien.
Sollte ich 45° oder 90° Leiterbahnecken verwenden?
Verwenden Sie immer 45° (abgeschrägte) oder gekrümmte Ecken. Während 90° Ecken keine signifikanten Signalintegritätsprobleme bei den meisten Frequenzen verursachen, gelten sie als schlechte Praxis, können Säurefallen während des Ätzens verursachen und EMI leicht erhöhen.
Wie nah sollten Entkopplungskondensatoren an ICs sein?
So nah wie physisch möglich - idealerweise innerhalb von 2-3mm vom Versorgungspin. Die Leiterbahn-Induktivität zwischen Kondensator und Pin sollte minimiert werden. Platzieren Sie den Kondensator mit dem Masse-Pin am nächsten zu einem Masse-Via.
Was ist Via-Stitching und wann sollte ich es verwenden?
Via-Stitching verbindet Masseebenen auf verschiedenen Lagen mittels Via-Arrays. Verwenden Sie es um Platinenränder (alle 1/20 der Wellenlänge bei höchster Frequenz), um empfindliche Schaltkreise und zwischen geteilten Masseregionen um EMI zu reduzieren und Masse-Rückpfade zu verbessern.
Wie gehe ich mit gemischter Analog/Digital-Masse um?
Für einfache Designs verwenden Sie eine einzelne durchgehende Masseebene und halten Analog/Digital-Schaltkreise physisch getrennt. Für empfindliches Analog verwenden Sie separate Masseregionen, die an einem einzigen Punkt nahe dem Versorgungseingang verbunden sind. Routen Sie niemals digitale Signale über Analog- Masse oder umgekehrt.
Wann sollte ich 4 Lagen statt 2 verwenden?
Erwägen Sie 4 Lagen wenn: Ihr Design Hochgeschwindigkeitssignale hat (>25MHz), Sie kontrollierte Impedanz benötigen, EMI ein Problem ist, Routing überfüllt ist oder Sie dedizierte Versorgungs-/Masseebenen benötigen. Der Kostenunterschied ist minimal (~$5-10 mehr für Prototyp- Mengen).
Fazit
Die Beherrschung von PCB Design-Regeln ist essentiell für die Erstellung zuverlässiger, fertigungsfähiger Platinen. Die Regeln in diesem Leitfaden - von IPC-2221 Abstandsstandards bis zu DFM Best Practices - repräsentieren Jahrzehnte Branchenerfahrung. Wenden Sie sie konsistent an, führen Sie DRC-Prüfungen während des gesamten Design-Prozesses durch und verifizieren Sie immer die spezifischen Fähigkeiten Ihres Herstellers.
Denken Sie daran: Gute Design-Regeln verhindern kostspielige Fehler. Die Zeit, die Sie mit der korrekten Einrichtung von Constraints im Voraus verbringen, spart exponentiell mehr Zeit beim Debugging, Nacharbeiten und Fertigungsproblemen später.
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